Eier und Milch gut miteinander verrühren. Etwas Salz und Zucker hinzufügen. Nach Möglichkeit in einen
Steinguttopf geben und in einem Wasserbad so lange kochen lassen, bis das Eier-Milch-Gemisch gerinnt
und fest wird.
Die Milchmasse in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Im Siegerland wird dazu eigens eine
gugelhupfartige, durchlöcherte Steingutform verwendet. Das Abtropfen kann durchaus eine Stunde und
länger daürn.
Den so gewonnenen Eierkäse umstülpen und erkalten lassen.
Aus der sauren Sahne, Zucker und Zimt wird eine schaumige Sauce gerührt und über den Eierkäse
gegeben.
Der Eierkäse wird in dicke Scheiben geschnitten und auf Brot gegessen. Oft verzichtet man auch auf die
Sauce und bestreut die Scheiben einfach mit Zucker und Zimt.
Herbert Schmitt: Auch im Siegerland war eines der Hauptnahrungsmittel
das Brot. Allerdings "ohne wat droff" mochte auch der Genügsamste seine "Dong" nicht essen. "Goore
Bodder", "Grutt" oder "Grittche", ein Mus aus Pflaumen, Aepfeln oder Birnen waren ebenso beliebt wie
Rübenkraut oder ein Gelee aus Beerenfrüchten. "Käs" wurde in der einfachsten Form aus dicker Milch
gewonnen, die man erwärmte, die Molke abgoss und den so entstandenen Quark mit Zwiebeln, Salz oder
Kümmel anmachte. Mitunter wurde Kochkäse hergestellt, indem man einen Handkäs in Stücke
schnitt und in Milch kochte.
Eine besondere Spezialität war der "Aejjerkäs" (Eierkäse), keinesfalls ein monströses Produkt
genmanipulierter Hühner oder Kühe, sondern ein Gemisch aus Milch, Eiern und Zucker, dass im
Wasserbad gekocht wurde.
"Manch einer wird sich gefragt haben, warum hier nie ein Salatgericht auftauchte. Die Frage ist schnell und
einleuchtend geklärt: Salat
wurde im alten Siegerland nie roh gegessen. Als sich diese Mode zwischen den beiden Weltkriegen
durchzusetzen begann, wurde sie von vielen Alteingesessenen als sehr revolutionär empfunden und
abgelehnt." (T. Irle) "Auch Siebels Moll war mit dieser "Rohkost" noch nicht vertraut. Als er eines Morgens
bei Schneiders Kaspar den Garten kultiviert hatte, erschien die Hausfrau gegen Mittag mit einem grossen
Tablett voll herzhafter Gaumenfreuden. Moll putzte auch Fleischsuppe, Rinderbraten und Kartoffeln locker
weg, liess aber die Schüssel mit Kopfsalat stehen. Als Kaspars Frau enttäuscht wissen wollte, wieso er
das verschmähte, antwortete der Moll: "Mir woarn jao alt aarich aarm
drheim, awer det Gemees hätt oos Mamme emmer noch gekocht, dat ha mir noch neet roh ze frässe
bruche!" (T. Irle) Einige "Donge bet Aejjerkäs" hätte der Moll sicher noch geschafft.
Dem Mann kann geholfen werden, siehe Rezept!